SICHTBAR MACHEN


Ostdeutsche Künstlerinnen 1945-1989 in Sachsen-Anhalt

Aufarbeitung und Dokumentation

Projektstart:

SICHTBAR MACHEN – Ostdeutsche Künstlerinnen 1945-1989 in Sachsen-Anhalt

Aufarbeitung und Dokumentation

 

Ein Zeichen für mehr historische Gerechtigkeit und Diversität in der Kunstgeschichte

 

Heute am 23. April 2025 fiel in Halle (Saale) der offizielle Startschuss für das Projekt „SICHTBAR MACHEN – Ostdeutsche Künstlerinnen 1945-1989 in Sachsen-Anhalt“. In Trägerschaft des Vereins Dornrosa e.V. widmet sich das dreijährige Vorhaben der gezielten Aufarbeitung und Sichtbarmachung von Künstlerinnen aus der DDR – ein Thema, das bislang kaum im Fokus stand. Projektleiterin Jutta Jahn unterstreicht „SICHTBAR MACHEN heißt unser Projekt und genau darum geht es. 80% unserer Wahrnehmung laufen über unseren Sehsinn. Was nicht gesehen wird, wird nicht wahrgenommen und fließt nicht ein in das kollektive Gedächtnis.“

 

Ermöglicht wird das Projekt durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung. Patricia Werner, Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, begründet: „Sichtbarkeit bedeutet Anerkennung. Zahlreiche Künstlerinnen haben in der DDR unter herausfordernden Bedingungen beeindruckende Werke geschaffen – und sind dennoch weitgehend im Verborgendem geblieben. Mit diesem Projekt wird ein wesentlicher Beitrag dazu geleistet, ihr künstlerische Erbe sichtbar zu machen und dauerhaft im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Deshalb freuen wir uns als Ostdeutsche Sparkassenstiftung, dieses dringend notwendige Projekt zu unterstützen.“

 

Noch immer fehlen umfassende Gesamtdarstellungen über das Wirken von Künstlerinnen in der SBZ/DDR. Bis heute werden ihre Werke in Ausstellungen zur ostdeutschen Kunst kaum gezeigt. Die Projektbeteiligten planen diese Lücken zu schließen, indem sie das Schaffen von Künstlerinnen zwischen 1945 und 1989 in Sachsen-Anhalt dokumentieren, kontextualisieren und öffentlich zugänglich machen. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und umfasst unter anderem auch ein wissenschaftliches Kolloquium, sowie eine abschließende Ausstellung mit Arbeiten der Künstlerinnen dieses Zeitraums.

 

Begleitet wird das Projekt durch Formate wie Podcasts, Zeutzeuginnengespräche und Filmvorführungen, die über die Webseite www.kunstostfrau.de (in Aufbau) zugänglich gemacht werden.

 

Das Projekt kann als Pilotprojekt wirken – nicht nur in Sachsen-Anhalt, sondern auch als Impulsgeber für vergleichbare Initiativen in anderen ostdeutschen Bundesländern.

 

Für Pressefragen standen zur Verfügung

·       Thomas Bauer-Friedrich, Direktor Kunstmuseum Moritzburg

·       Dr. Ruth Heftrig, Geschäftsführerin BBK Sachsen-Anhalt e.V.

·       Daniela Suchantke, Gleichstellungsbeauftragte, Stadt Halle (Saale)

·       Jane Unger, Direktorin des Stadtmuseums Halle, Fachbereichsleiterin Kultur, Stadt Halle (Saale)

·       Patricia Werner, Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung

Projektteam

·       Dr. Jeannette Drygalla, Soziologische Studie im Rahmen des Projektes, Sozialwissenschaftlerin, Vorstand Hallescher Kunstverein e.V.

·       Dr. Helen Hahmann, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Projekt, Musikwissenschaftlerin und Hörfunkautorin, Radio Corax

·       Jutta Jahn, Projektleitung, Kunsthistorikerin, Vorstand Dornrosa e.V.

·       Ulrike Kettlitz-Bergner, Projektdesign (Internetseite, CI), Designerin

·       Katja Reindel, Projektmitarbeiterin, Kunsthistorikerin, Leitung Frauenzentrum

                    

Ansprechpartnerin für die Presse

Antje Löhr-Dittrich

post@kunstostfrau.de

 

Das Projekt wird gefördert durch die:

v.l. Antje Löhr-Dittrich, Katja Reindel, Jutta Jahn, Patricia Werner, Thomas Bauer-Friedrich

Das Projektteam und Kooperationspartner am 23. April 2025 im Stadtmuseum Halle


Zum Projekt:

Prinzipiell lässt sich feststellen, dass bildende Künstlerinnen im Kunst- und Kulturbereich des Landes marginalisiert sind, allerdings ist das nicht nur für Sachsen-Anhalt typisch, sondern betrifft die Präsenz bildender Künstlerinnen weltweit – und zwar Künstlerinnen in Geschichte und Gegenwart. So stellte die Studie des Deutschen Kulturrates Frauen in Kultur und Medien. Ein Überblick über aktuelle Tendenzen, Entwicklungen und Lösungsvorschläge von 2016 heraus, dass die Repräsentation von Bildenden Künstlerinnen in den Galerien der Republik ca. 25% beträgt, in den Museen sind sie zu 12 – 16% vertreten. Dieses Missverhältnis hat sich bis heute kaum verändert.

 Auch für den Bereich, der das Leben und Wirken von Bildenden Künstlerinnen in der ehemaligen SBZ/DDR betrifft, gibt es keine übergreifenden Gesamtdarstellungen.

Das Projekt will sich in einem begrenzten regionalen Ausschnitt, hier Sachsen-Anhalt, der Aufarbeitung und Dokumentation dieser historischen Fehlstellen widmen.


Machbarkeitsstudie, gefördert vom Land Sachsen-Anhalt


Förderzeitraum

01.07.2023 – 31.12.2023

01.07.2024 – 31.12.2024


Die geleistete Arbeit im Zeitraum der Machbarkeitsstudie umfasst den vorgesehenen Umfang für die eigentliche Basisarbeit zum Projekt. Dazu gehörten konzeptionelle Tätigkeiten und Managementaufgaben sowie Forschungsleistungen, die vor allem in Form von Recherchearbeiten und Quellenstudien in Archiven und Dokumentationsstellen durchgeführt wurden.  Diese Basisarbeiten sind fundamental für den Personenkatalog, der das Hauptergebnis der Grundlagenforschung sein wird.  Erfasst wurden  Künstlerinnen, die im Zeitraum von 1945 bis 1985 auf dem Gebiet von Sachsen-Anhalt künstlerisch tätig waren.  Wir schätzen ein, dass wir einen hohen Prozentsatz der Künstlerinnen erfasst haben. Die Hauptaufgabe für den diesjährigen Förderzeitraum der Machbarkeitsstudie liegt, darin, die erfassten Frauen deutlich zu machen.


Das Projekt wird gefördert von:

Das Projekt wird unterstützt von: